Altes Leben

Manchmal, wenn es sich machen lässt, treffe ich mich mit Ex-Kollegen.

Meistens wenn wir gemeinsam auf den Schießstand fahren, und, wie in alten Zeiten, vergleichen wer von uns die ruhigste Hand hat… 😉

Es handelt sich dabei um Leute, mit denen ich teilweise 25 Jahre zusammengearbeitet habe, und mit denen mich eine gewisse, wenn auch nicht innige Freundschaft verbindet.

Die ich noch aus einem anderen Leben kenne. Einem Leben in dem „alles“ in Ordnung war, und ich weder emotional noch finanziell meine Grenzen ausloten musste um zu überleben.

Und ein Leben in dem mein Arsch – gefühlt – doppelt so gross war. 😉

Ein Leben „davor“.

Selbst wenn es mir selber, im „Normalbetrieb“, nicht so sehr auffällt, zeigen mir diese Treffen dann auf, wie ich mich doch in den Jahren verändert habe.

Nach dem Verlust von Mrs.G. und meinem damaligen Job.

Damit meine ich vor allem, dass ich jetzt vieles anders sehe. Ich bin (noch) zynischer geworden, aber auch ruhiger. Meine Emotionen brauchen deutlich länger um hochzukommen.

Ich sitze – unbewusst – wohl immer noch mit vollem Gewicht meiner Persönlichkeit auf dem metaphorischen Stöpsel, der den sprudelnden emotionalen Champagner in der Flasche hält.

Andererseits ist das Verhältnis zueinander deutlich lockerer geworden, seit wir eben keine Kollegen mehr sind, und daher bei unseren Treffen nicht mehr über die Arbeit reden.

Wir plaudern jetzt mehr über die Kinder, die Hobbies, die Urlaube, und wir vergleichen wer von uns schon die meisten grauen Haare hat (nicht ich 😉 ), und wer den grössten Bauch hat (nicht mehr ich 😉 ).

Und nach dem abend weiss ich dann wieder, dass ich mein altes Leben – mit einer naheliegenden Ausnahme 😥 – eigenlich nicht mehr zurück haben will.

Ich fühl mich, in meiner neuen Rolle, durchaus entspannter und wohler.

Auch wenn es manchmal – emotional und finanzell – ein wenig zwickt.

Aber das geht ja auch wieder vorbei.

Love, Peace & Rückschau,

G. 😎

Altersnachweis.

Als ich noch Jung war, also in den 70enr und 80ern, war die Welt noch ganz anders.

Normalerweise fällt einem das nur gelegentlich mal auf, wenn man grade, zufällig, mit irgendwelchen urgeschichtlichen Dingen zu tun hat.

Also mit Sauriern, Mammuts, Oben-Ohne-Fernsehshows, Fönfrisuren oder Keith Richards.

Oder auch: Mit alten Computern.

Und: Fotos von alten Computern.

Wie das zum Beispiel:

Ich musste dieses Bild nicht mal googeln, um die ungefähre Herstellungszeit einstufen zu können.

Bademode, Frisuren, und natürlich die Bandspeichergeräte, die in keinem Sci-Fi Film und in keiner Serie fehlen durften.

Das ganze schreit mir förmlich „um 1980“ entgegen.

Dabei waren die damals schon so gut wie obsolet. Zumindest grenzwertig.

Aber sie waren das visuelle Symbol der „Zukunft“ in den 70er und 80er Jahren.

Und wurden überall verwendet.

Auch in der Werbung.

Selbst wenn die (in diesem Falle), wirklich nur am Rande mit Computern zu tun hatte.

Das Foto stammt nämlich… (*ansteigener Trommelwirbel*)

Aus einer Werbung für… (*crescendo*)

Klimaanlagen. (*silence*)

Für Computerräume. (*ba-dumm-tzz*)

Da fällt einem dann die Last der vergangenen Jahre so richtig schwungvoll auf den Kopf.

Heute betrachtet, wirkt dieses Inserat wie ein Bild aus einer anderen Welt.

Vergleichbar mit den alten Hustensäften aus Cannabis, Kokain, Morphium und Chloroform.

Nur technischer. 😉

Und seltsamer.

Aber vielleicht liegt das auch nur an meiner Betrachtungsweise, oder noch schlimmer, an meinem fortschreitenden Geistesverfall. 🤷‍♂️

Ich geh mich jetzt innerlich einbalsamieren. 🥃

Love, Peace & Mumifizerung,

G. 😎